Die Aufbewahrung

Ein Modell wie das der KFJ kann man nicht aufstellen, ohne für seinen Rundum-Schutz zu sorgen. Glücklicherweise hatte mein Frau in den letzten Wochen meiner Arbeit eine große Zuneigung zu dem Modell gefasst und schließlich ihr Einverständnis gegeben, es in unserem Wohnzimmer aufzustellen, nebenbei gesagt, dem einzigen Zimmer, das dafür groß genug war.

Zusammen mit einem Schreiner hatte ich zuerst eine Probevitrine gebaut, in der die Beleuchtung getestet werden konnte. Das war nicht so einfach! Von oben waren zunächst fünf normale Halogenstrahler auf das Modell gerichtet, durch die die oberen Decks ausreichend beleuchtet wurden. Allerdings tauchten diese Strahler die Bordwand in einen Schlagschatten. Wir haben daher auf dem Boden der Vitrine, unmittelbar vor der Frontscheibe, eine LED-Lichtleiste montiert, die in einem U-Profil liegt, das nach oben mit einem milchigen Kunststoff abgedeckt wird, der das Licht streut. In der Probevitrine konnten wir Position und Stärke der verschiedenen Lichtquellen solange verändern, bis das Modell optimal beleuchtet war. Hier experimentieren wir in einem frühen Stadium mit einer Abdeckung der LED-Leiste.

 

Und so sah das endgültige Licht-Design für das fertige Modell aus:

Dann ging es an den Transport. Das Modell musste von dem Arbeitsbrett herunter, auf dem es seit Jahren befestigt war. Das Gästebett diente als schonende Zwischenablage.

Anschließend transportierten wir das Modell zwei Treppen hinunter ins Wohnzimmer, wo der Schreiner eine Schrankwand aufgebaut hatte, in der sich die endgültige Vitrine befindet. Die gerahmte Scheibe ist, was auf den ersten Blick unpraktisch erscheinen mag, mit Messingschrauben am Korpus befestigt. Eine bewegliche Klappe wäre allerdings sehr schwer geworden, was entsprechend massive Scharniere erfordert hätte. Außerdem ist der Abschluss jetzt weitgehend staubdicht.

Zum Vergleich: Das Modell in Triest, das wahrscheinlich noch in der ersten Vitrine steht, die dafür angefertigt wurde:

Die Bilanz:

Vermutlich ca. 30 Jahre lang hat das Modell in einem oder mehreren Wiener Reisebüros gestanden, dann 63 Jahre in Schuppen und auf Dachböden, zuletzt 7 Jahre, in Einzelteile zerlegt, in meiner Werkstatt. Jetzt sollte es doch ein paar Jahre in diesem sicheren Hafen verbringen dürfen! Doch schon wenige Wochen nach Fertigstellung der Vitrine beschlossen wir einen Umzug. Und etwa ein halbes Jahr darauf musste die KFJ wieder reisen.

Sicher verpackt in einem Küchenregal:

Hier wird sie an ihrem neuen Ort untergebracht:

Und ich hoffe sehr, hier kann sie eine Zeitlang bleiben. Sicher werden es nicht 63 Jahre sein. Doch wo sie in 20 oder 30 Jahren stehen wird - wer kann das sagen? Ich weiß es nicht.

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